Junge Menschen stärken

Appell an die Politik: Kinder- und Jugendhilfe absichern

Passau. Die Kinder- und Jugendhilfe muss finanziell abgesichert werden. Denn es ist unerlässlich die jungen Menschen in krisenbelastenden Zeiten zu stärken. Krisen schwächen die Schwächsten am meisten. Die Mitglieder der katholischen Einrichtungen und Dienste der Erziehungshilfen in der Diözese Passau (AGkE) richten einen dringenden Appell an die politisch Verantwortlichen. 

Eindringlicher Appell, sich für die Kinder und Jugendlichen stark zu machen. V.li. Josef Bauer, Landescaritas-Verband Bayern, Prof. Dr. Mechthild Wolff, Caritasvorstand Konrad Niederländer, Johannes Erbertseder, Erika Paul und Aloisia Rothenwührer aus der Arbeitsgemeinschaft der katholischen Einrichtungen und Dienste der Erziehungshilfen in der Diözese Passau (AGkE).

Eindringlicher Appell, sich für die Kinder und Jugendlichen stark zu machen. V.li. Josef Bauer, Landescaritas-Verband Bayern, Prof. Dr. Mechthild Wolff, Caritasvorstand Konrad Niederländer, Johannes Erbertseder, Erika Paul und Aloisia Rothenwührer aus der Arbeitsgemeinschaft der katholischen Einrichtungen und Dienste der Erziehungshilfen in der Diözese Passau (AGkE). Foto: Caritas Passau

Bei der Mitgliederversammlung am Freitag, 20. Oktober, warnte Prof. Dr. Mechthild Wolff davor, Zuschüsse für die Kinder-und Jugendhilfe zu kürzen. Krisen wie Corona hätten die sozialen Ungleichheiten verschärft, betonte die Prodekanin der Fachhochschule Landshut. Junge Menschen und ihre Familien mit schlechten Voraussetzungen seien benachteiligt. Sie zeigte die psychosozialen Folgen der Corona-Krise auf: steigende Depressionen und Suizidversuche, vermehrten Alkohol und Essstörungen. Die Lebenszufriedenheit sei, wie Studien belegen, gesunken. Die soziale Lage entscheide über die Schwere der Pandemie-Folgen. Deshalb auch ihre klare Forderung: Kinder- und Jugendrechte sowie die Hilfen stärken. Und die Finanzierung absichern.

Der Referent des Landes-Caritasverbandes Bayern Josef Bauer berichtete über die anstehenden Neuerungen und den momentanen Stand der Diskussionen zum neuen inklusiven Kinder- und Jugend- Stärkungsgesetzes (SGB VIII). Mit Beginn des Jahres 2028 sollen alle Hilfsangebote der Jugendhilfe inklusiv ausgestalten werden um so Kindern und Jugendlichen mit und ohne Beeinträchtigung gleichermaßen beistehen zu können. Ziel der Reform ist, die Teilhabe in allen Lebensbereichen zu ermöglichen. Für die Träger der Einrichtung und ihre Mitarbeiter*innen kommen damit neue und nicht immer einfache Aufgaben zu. So sind nicht nur bauliche Anpassungen vorzunehmen, sondern auch geänderte Genehmigungsverfahren zu berücksichtigen, bis hin zu neuen Konzepten in den Einrichtungen, die zu entwickeln sind.

Die Teilnehmer*innen waren sich darin einig, dass sowohl der Bereich der Jugendhilfe als auch der Eingliederungshilfe vor großen Herausforderungen stehen, um diese Reform bis 2028 umsetzen zu können. Die Stelle von Herrn Bauer wurde beim Landes - Caritasverband extra geschaffen, um diesen Prozess für die bayerische Caritas zu begleiten, ihre Interessen zu vertreten und den Einrichtungen Hilfestellung bei der Umsetzung geben zu können. Abschließend wurde vereinbart, dass man zu diesem Thema weiter im Gespräch bleiben wird, um die aktuellen Entwicklungen und Entscheidungen frühzeitig in die Arbeit einfließen lassen zu können

Caritasvorstand, Diakon Konrad Niederländer, unterstrich, die geplanten Kürzungen der Ampelkoalition im Sozialbereich dringend zu überdenken. Der Vorsitzende der AGkE, Johannes Erbertseder, rief die Einrichtungen und Dienste dazu auf, die politisch Verantwortlichen vor Ort auf die Probleme aufmerksam zu machen.

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